Der heurige Sommer hat es uns deutlich gezeigt – das Klima ändert sich.
Klimafitte Bäume
Diese klimatische Veränderung betrifft auch unsere Flora, die Welt der Pflanzen – unter anderem die Bäume. Die langen Trockenperioden lassen nicht nur Flüsse und Seen austrocknen, sondern schwächen auch die Bäume. Zum Teil sterben ganze Baumzeilen ab. Wir erinnern uns an furchtbare Waldbrände in den vergangenen Monaten – nicht nur im „heißen Süden“, auch Österreich war betroffen.
Bäume leiden unter dem Klimawandel
Hitze und Trockenheit machen ihnen zu schaffen. Häufig zu beobachten ist, dass Blätter vergilben oder frühzeitig abfallen, die Bäume dürr werden. Ihre Wurzeln erreichen nicht mehr ausreichend Wasser, daher sind Bäume auch anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall. Allmählich ändert sich damit die Artenzusammensetzung unserer Wälder. Wo Bäume gefällt werden (müssen), stellt sich die Frage, welche Baumarten nun nachfolgen sollen. Denn sie müssen nun mit den neuen, veränderten bzw. künftig zu erwartenden klimatischen Bedingungen klarkommen. Vorhandenes Wissen um Verbreitungs- und Einzugsgebiete in Kombination mit neuen Erkenntnissen zur Klimatoleranz einzelner Baumarten wird immer wichtiger.
So erkennen Sie Trockenstress
Manche Bäume lassen ihre Blätter hängen, manche werfen ihre Blätter frühzeitig ab, oft fallen die Blätter und Triebe viel kleiner aus als normal. Auch die Bildung von vielen, aber kleinen Früchten kann ein Zeichen für Trockenstress sein. Vor allem Flachwurzler, wie z. B. die Fichte oder auch die Birke, leider schnell an Trockenstress, da ihre Wurzeln nicht so tief in den Boden reichen, um das Grundwasser zu erreichen.
Ökosystem Baum
Bäume sind wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. Sie erfüllen zahlreiche Aufgaben: sie produzieren Sauerstoff, sie filtern Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft, sie kühlen und sie binden Kohlendioxid. Bäume sind wichtig für die Bildung von Boden und schützen vor Erosion. Wälder können vor Lawinen und Hochwasser schützen, und speichern Grundwasser bzw. filtern Wasser. Bäume spenden an heißen Sommertagen Schatten und kühlen die Umgebung durch die Verdunstung von Wasser. So kann beispielsweise eine 100 Jahre alte Buche, jährlich rund 182.500 Liter Wasser verdunsten, 6 Tonnen Kohlendioxid aufnehmen, 4,5 Tonnen Sauerstoff produzieren und etwa eine Tonne Feinstaub filtern. Für Vögel, verschiedene Kleintiere und Insekten sind Bäume wichtige Lebensräume und auch Nahrungsquellen. Sie bieten Versteck- und Brutmöglichkeiten und stellen einen bedeutenden Faktor für die Biodiversität in unseren Städten und Siedlungen dar.
Von Menschen und Bäumen
Bäume als Schattenspender sind schöner als jede Klimaanlage. Sie erzeugen ein angenehmes Klima, das tut auch uns Menschen gut. Der Aufenthalt im Wald sorgt erwiesenermaßen für besseres Wohlbefinden und dient der Erholung. An heißen Tagen ist vor allem seine positive Wirkung auf das Kleinklima eindeutig zu erkennen: Bäume beschatten Plätze und Straßen und schützen Häuser vor sommerlicher Überwärmung. In früheren Zeiten gehörte ein „Hausbaum“, wie etwa der Holunder oder die Walnuss, zu jedem Gebäude dazu.
Was können wir tun, um die Bäume zu unterstützen und zu erhalten?
- Standortgerechte Bepflanzung ist wichtig. Nutzen Sie die zur Verfügung stehenden Angebote wie Baumnavigator und NÖ Heckentag, um geeignete Baumarten zu finden.
- Mulchen oder Boden auflockern, Wasser kann besser einsickern und der Boden kann es gut speichern.
- Regelmäßiges Bewässern bei Trockenstress. Verwenden Sie dazu gesammeltes Regenwasser. Vor allem im Frühjahr ist Trockenstress sehr problematisch und erfordert rasches Handeln. Junge Bäume brauchen häufiger zusätzliche Bewässerung, bei längeren Trockenperioden (von mehr als vier Wochen) freuen sich aber auch „alte Bäume“ über Wasser.
- Laub nutzen und verwenden – zum Mulchen, als Dünger, im Kompost oder als Rückzugsort für den Igel.
- Schädlingsbefall und Krankheiten erkennen und schnell handeln. Auch verschiedene Baumkrankheiten, wie Pilze oder Ähnliches, haben leichtes Spiel bei bereits geschwächten Bäumen.
Der Baum im Siedlungsraum
Bäume, die im Siedlungsraum und entlang von Straßen gepflanzt werden, haben zusätzlich mit einem eingeschränkten Wurzelraum und Schadstoffen, wie etwa Streusalz, zu tun. Diese Anforderungen gilt es bei Neupflanzungen miteinzubeziehen. Für private Haushalte, Grünraumverantwortliche und auch Gemeinden stellt der Baumnavigator der Initiative „Natur im Garten“ eine praktische Hilfe dar. Auch beim jährlich stattfindenden NÖ Heckentag gibt es die Möglichkeit sich mit Gehölzen aus der Region, die an die klimatischen, lokalen Gegebenheiten angepasst sind, einzudecken.
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