Stoffkreisläufe im Klimawandel
Maßnahme 8
In unserer Konsumgesellschaft gilt die ständige Verfügbarkeit aller möglichen Dinge als selbstverständlich. Dementsprechend wird damit umgegangen – produziert und wieder weggeschmissen. In Zeiten zunehmenden Klimawandels kann sich die selbstverständliche Verfügbarkeit vieler Dinge rasch einschränken bzw. ganz aufhören – vom Lebensmittel über Kleidung bis hin zum Elektrogerät.
Hierin soll auch die Chance gesehen werden, den zukünftigen Umgang mit unseren zur Verfügung stehenden Ressourcen bewusster und sparsamer zu gestalten und sich bereits heute mögliche Alternativen zur Schonung dieser zu überlegen.
Die Bewusstmachung des Wertes von Ressourcen und der zu erwartenden Einschränkungen bzw. Veränderungen infolge des Klimawandels.
Einer der wichtigsten Aspekte zur Bewältigung des Klimawandels ist:
die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung, sowohl auf privater als auch auf betrieblicher Ebene. Diese Konzepte sind nicht nur entscheidend für die Klimaanpassung, sondern auch für die langfristige Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
In unserer Konsumgesellschaft wird oft übermäßig viel konsumiert und weggeworfen, was zu Ressourcenverschwendung und Umweltproblemen führt. Eine Kreislaufwirtschaft, die auf Reparatur, Wiederverwendung und Recycling setzt, ist ein Gegenmittel gegen diese Probleme. Sie zielt darauf ab, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, weniger Abfall zu produzieren und nachhaltiger zu konsumieren. Die Umstellung auf nachhaltigen Konsum und die Vermeidung von Überkonsum sind entscheidend, um die Umweltauswirkungen der Konsumgesellschaft zu minimieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Kreislaufwirtschaft beinhaltet die Wiederverwendung, Reparatur, das Recycling und die sorgfältige Verwaltung von Ressourcen.
Dieser Ansatz steht im Gegensatz zur linearen Wirtschaft, bei der Ressourcen abgebaut, verwendet und anschließend verschwendet werden. Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht es, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, Abfälle zu minimieren und Umweltauswirkungen zu verringern. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da der Klimawandel auf den übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen zurückzuführen ist.
Privater Bereich: Eine Frage des Lebensstils
Im privaten Bereich können wir viel tun, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Das beginnt mit bewusstem Konsumverhalten. Reparieren Sie defekte Geräte anstatt sie wegzuwerfen, kaufen Sie hochwertige Produkte, die länger halten, und trennen Sie Ihren Abfall sorgfältig, um das Recycling zu unterstützen. Das Reduzieren von Einwegplastik und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder von Fahrrädern tragen ebenfalls zur Reduzierung des individuellen CO2-Fußabdrucks bei.
Betrieblicher Bereich: Effizienz und Innovation
Unternehmen sollten auf Ressourceneffizienz setzen. Dies bedeutet, Ressourcen und Energie sparsam einzusetzen und Abfall zu minimieren. Effizienzsteigerung und Innovation führen nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern tragen auch dazu bei, die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Kreislaufwirtschaft in der Produktion bedeutet, dass Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet oder recycelt werden können.
Zukunftsfähigkeit und Klimaanpassung
Der Zusammenhang zwischen Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Klimaanpassung ist klar. Eine Kreislaufwirtschaft schont Ressourcen, reduziert Abfall und mindert die negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Dies trägt zur Anpassung an den Klimawandel bei, indem es die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft gegenüber Umweltauswirkungen erhöht. Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt von der Fähigkeit ab, nachhaltig mit Ressourcen umzugehen. Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung sind Schlüsselkomponenten in diesem Prozess. Es liegt an uns allen, sowohl auf individueller als auch auf betrieblicher Ebene, unseren Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels zu leisten und eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft zu schaffen.
“Eine Tomate als Beispiel”
Die KLAR! Region Horn hat sich dem Ziel verschrieben, das Bewusstsein für die KlimaWandelAnpassung aktiv zu fördern.
Eine wichtige Maßnahme, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Schaffung von Transparenz in Stoffkreisläufen. Mit Visualisierung können komplexe Zusammenhänge sichtbar gemacht werden. Daher haben wir eine Stoffstromgrafik erstellt, die den Lebenszyklus einer einfachen Tomate darstellt. Diese Tomate dient als anschauliches Beispiel, um die Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Ressourcenmanagements zu vermitteln.
Abbildung: Grafik KLAR! Region Horn
als Beilage im Abfallkurier des GVH (Gmeindeverbund Horn) im November 2022
Holz als nachhaltiger Rohstoff
Die KLAR! Region hat sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz etabliert und arbeitet aktiv daran, nachhaltige Praktiken zu fördern.
Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen ist die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen, die sich auf die Verwendung von Holz als “nachhaltigen” Baustoff und die Förderung einer effizienten Abfallwirtschaft spezialisiert haben. Diese Partnerschaften spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Zukunft. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige dieser Partnerfirmen vorstellen, die aktiv dazu beitragen, unsere Region zu einem Vorbild für nachhaltiges Handeln zu machen.
22. April 2023
Der Tag der Erde (englisch Earth Day)
wird alljährlich am 22. April mit einem bestimmten Schwerpunkt und Motto in über 175 Ländern begangen und soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, das Konsumverhalten zu überdenken.
Quelle: https://www.umwelt-bildung.at/r-grundsaetze-der-kreislaufwirtschaft
Sie betrifft das gesamte Lebenszyklus eines Produkts – von der Gestaltung über die Nutzung bis zur Wiederaufbereitung. In der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie werden zehn Leitprinzipien zur erfolgreichen Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft dargelegt. Aufgrund ihrer Anfangsbuchstaben, die jeweils mit “R” beginnen, werden sie als “R-Grundsätze” bezeichnet. Diese Grundsätze sind nach ihrer Bedeutung geordnet und in drei Kategorien unterteilt.
Refuse = Ablehnen
Am nachhaltigsten ist es, etwas gar nicht erst zu kaufen oder zu nutzen. Ist das Produkt überhaupt nötig? Kann es durch ein Bestehendes ersetzt werden? Muss das Rezept ausgedruckt werden, oder reicht es online zu lesen?
Rethink = Überdenken
Ist für die Nutzung des Produktes unbedingt ein Neukauf nötig? Können auch Verleih, Tausch oder Leasing die Nutzung des Produktes möglich machen und sogar intensivieren? Zum Beispiel Werkzeug, dass ausgeborgt statt gekauft wird, da es nur selten benötigt wird. Zirkuläres Produktdesign soll dabei eine längere Nutzung ermöglichen.
Reduce = Reduzieren
Kann man den Ressourcenverbrauch sowohl in der Herstellung, als auch der Nutzung reduzieren? Der bewusste und reduzierte Konsum ist ein Grundpfeiler der Kreislaufwirtschaft.
Recycle = Aufbereiten
Materialien werden aufbereitet und als Sekundärrohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt. So können Glas, Kunststoff, Edelmetalle und andere wiederverwertbare Bestandteile wieder zu Rohstoffen für ein völlig neues Produkts umgewandelt werden. Zum Beispiel kann aus gebrauchten PET-Flaschen Funktionskleidung erzeugt werden.
Recover = Thermische verwerten
Ist kein Recycling mehr möglich, werden die Materialien schlussendlich verbrannt und die entstehende Energie in den Kreislauf rückgeführt.
Reuse = Wiederverwenden
Produkte, die noch funktionsfähig sind, sollen weiterhin verwendet werden (Second Hand). Zum Beispiel ein Laptop, der nicht mehr gebraucht wird, kann aber von anderer Person weiterverwendet werden, da noch funktionstüchtig.
Repair = Reparieren
Produkte sollen durch Reparatur wieder in Stand gesetzt und weiterverwendet werden. Beispiel: Kaputter Laptop wird repariert und weiterverwendet
Refurbish = Verbessern
Veraltete Geräte oder Produkte werden auf den neuesten Stand gebracht und dadurch wieder nutzbar. Beispiel: Funktionierender Laptop mit veralteter Software wird mit aktueller Software ausgestattet und kann wiederverwendet werden. Oder die alte Holzkommode wird mit neuer Farbe zum neuen Lieblingsmöbelstück.
Remanufacture = Wiederaufbereiten
Teile von defekten Produkten werden für neue Produkte genutzt, die dieselben Funktionen erfüllen. Beispiel: Teile eines kaputten Laptops werden ausgebaut und in anderem Laptop eingebaut, der dadurch wieder funktionstüchtig wird.
Repurpose = Anders weiternutzen
Gebrauchte oder defekte Produkte, oder Teile davon werden für neue Produkte genutzt, die andere Funktionen erfüllen. Hierbei wird das (Abfall-)Material in seinem ursprünglichen Zustand wiederverwendet, aber für einen anderen Zweck. Zum Beispiel können gebrauchte Joghurtbecher als Stifte Becher weitergenutzt werden, dies wird umgangsprachlich als Upcycling bezeichnet.
KLAR! Region Horn informiert
Wir haben bereits erörtert, dass Komposttoiletten eine umweltfreundliche und autarke Lebensweise ermöglichen. Gleichzeitig sind sie langfristig eine kostengünstige und hygienische Alternative zu herkömmlichen Toiletten.
Lassen Sie uns nun die Vor- und Nachteile im Überblick betrachten:
Vorteile von Komposttoiletten
-> Wasserlos: Kein Runterspülen, also auch Anschluss an die Kanalisation nötig
-> Frei von Chemikalien: Die Zersetzung der Ausscheidungen erfolgt ohne Chemie
-> Hygienisch: Keinerlei Abstriche im Bereich im Vergleich zu herkömmlichen WCs
-> Umweltschonende Entsorgung: Kompostierst du deine Ausscheidungen, produzierst du damit keinen Müll, sondern fügt wertvolle Nährstoffe dem natürlichen Nährstoffkreislauf zurück
-> Geruchsarm: Einstreu und Abluft reduzieren zuverlässig die Geruchsbildung
-> Autarkie: Die Unabhängigkeit von der Kanalisation bietet größtmögliche Flexibilität
Nachteile von Komposttoiletten
-> Lange Kompostierungsintervalle: Ausscheidungen werden erst in rund 24 Monaten zu nutzbarer Komposterde
-> Zubehör: Je aufwändiger das Modell und je direkter die Kompostierung erfolgen soll, desto mehr Zubehör ist für den Reaktor erforderlich
-> Platzraubend: Modelle mit integriertem Komposter benötigen ein Auffangvolumen von mehreren hundert Litern, was viel Platz in Anspruch nimmt
-> Stromkosten: Modelle mit elektrischem Abluftsystem, Rührwerk und Heizstäben erhöhen – wenn auch geringfügig – die Kostenbilanz
-> Rechtslage: in Österreich ist derzeit ein wasserführendes WC im Haus meist Vorschrift. Aktuelle Informationen haben oft einschlägige Firmen die Ihnen sicher bei Fragen gerne weiter helfen!
Unser Fazit:
Mit einer Komposttoilette treffen Sie eine nachhaltige Entscheidung. Unabhängig von Ihrem gewählten Modell leisten Sie einen wertvollen Beitrag für Ihre Umwelt und Ihr Wohlbefinden.
Genießen Sie die Vorzüge!
KLAR! Region Horn
Welche Roll(en) nimmt die Österreichische Landwirtschaft im Klimawandel ein?
Welche Rolle(n) nimmt die Österreichische Landwirtschaft im Klimawandel ein?
WIR VON LAND SCHAFFT LEBEN HABEN ALLE INFOS AUF DEN PUNKT. GEBRACHT
Sie kann durch standortgerechte Landwirtschaft die Zukunft gestalten und aktiv zum Klimaschutz beizutragen! Der Naturschutz Österreich informiert über Projekte und Aktionen
Vom (Über)-Lebensmittel zum Wegwerfprodukt
Rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel landet weltweit im Müll. Österreich ist Mittäter der Verschwendung und verantwortlich für rund eine Million Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle im Jahr. Damit erlebt das Lebensmittel im 21. Jahrhundert einen drastischen Wertverlust.
Wer kennt es nicht?
Ein, zwei schrumpelig gewordene Äpfel, Reste vom Gericht des Vortags, ein halbes Joghurt in den tiefsten und dunkelsten Ecken des Kühlschranks: Zuhause lassen wir die Tonne zum Tatort werden und sind damit Teil einer Gesellschaft, die massiv wertvolle Lebensmittel verschwendet. Und das nicht nur zuhause: Die Orte der Verschwendung ziehen sich durch die gesamte Wertschöpfungskette: von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung, die Gastronomie, die Gemeinschaftsverpflegung, den Supermarkt bis zu uns nach Hause. Die Summe der vermeidbaren Lebensmittelabfälle (landwirtschaftliche Produktion ausgenommen) liegt geschätzt bei 902.000 Tonnen, also etwa einer Million Tonnen pro Jahr.
Quelle: https://www.landschafftleben.at/lebensmittelverschwendung
… für ein nachhaltiges Ernährungssystem
… für ein nachhaltiges Ernährungssystem
… im Auftrag des Bundesministeriums Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Pfade der Kreislaufwirtschaft für ein nachhaltiges Ernährungssystem
Für die Produktion von Lebensmitteln werden enorme Mengen an Ressourcen (z. B. Dünger, Biomasse, Energie) sowie begrenzt verfügbare Produktionsmittel wie Boden und Wasser benötigt. In vielen Bereichen – z.B. bei den CO2-Emissionen und dem Verbrauch von Phosphor und Stickstoff – geht der Ressourcenverbrauch über die verträglichen Grenzen unseres Planeten hinaus. Um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und ein ökonomisch tragfähiges sowie ökologisch nachhaltiges Ernährungssystem zu etablieren, müssen wir unseren Umgang mit Ressourcen und auch unser derzeitiges Produktions- und Konsumverhalten verändern. Die Kreislaufwirtschaft bietet uns hierfür Lösungsansätze. Welche Nachhaltigkeitspotenziale sich durch ein kreislauforientiertes Ernährungssystem ergeben und in welchen Bereichen besonders großes Potenzial zur Ressourceneinsparung und Effizienzsteigerung besteht, werden von ForscherInnen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen gemeinsam mit land- und forstwirtschaftlichen PraktikerInnen untersucht. Einige besonders interessante Forschungsprojekte stellen wir auf den nach folgenden Seiten vor.
Welche Rolle(n) nimmt die Österreichische Landwirtschaft im…